Frank Sinatra hat als Fotograf gearbeitet
Ariel Helwani ist Sport Journalist, Moderator und in meinen Augen einer der besten Interviewer aller Zeiten. Ich hab also vor Kurzem wieder seine Show, “The MMA Hour” angeschaut und einer der Gäste war Booker T.
Wer ist Booker T?
Booker T ist ein professioneller Wrestler, der zurzeit bei der WWE unter Vertrag steht. Er ist schon lange im Game und man kann ihn auf jeden Fall guten Gewissens eine Legende nennen. Er war also bei Ariel zu Gast und sie reden und dann erzählt er, dass Frank Sinatra ein riesiger Boxfan war, was keine Überraschung ist. Er erzählt auch, dass Frank Sinatra als Fotograf gearbeitet hat, bei einem Boxkampf als Ringfotograf. Das hat mich auf jeden Fall schon mehr überrascht und interessiert, also habe ich es recherchiert.
Ich habe zuerst mal Frank Sinatra gegoogelt und was sich anscheinend viele Fragen ist, was die letzten Worte von Sinatra waren, die Frage kommt ganz oben bei Google. Ich klicke darauf und seine letzten Worte waren anscheinend: “I'm losing.” Er hat sie wohl zu seiner Frau gesagt. Die Quelle ist ein Artikel von Reader's Digest Canada. Der Artikel ist eine Auflistung von letzten Worten berühmter Menschen. Ich weiß wirklich nicht, wie wahrheitsgemäß der Artikel ist, aber hier ein paar letzte Worte.
Mein Favorit ist auf jeden Fall die Renaissance Ikone Leonardo da Vinci. Hier seine letzten Worte laut dem Artikel: “I have offended God and mankind because my work did not reach the quality it should have.” Love it! Da frag ich mich, wenn Da Vinci mit seiner Arbeit Gott und die Menschheit beleidigt hat, was habe ich uns und Gott dann angetan? Aber egal.
James Browns letze Worte: “I’m going away tonight.”
Die letzten Worte von Marie Antoinette: “Pardon me, sir. I did not do it on purpose.” – Diese Worte hat sie anscheinend zu ihrem Henker gesagt, nachdem sie ihm auf den Schuh getreten ist. Kurz danach hat er ihr den Kopf abgeschlagen.
Wer mehr letze Worte lesen will, hier ist der Artikel.
Aber zurück zu Frank Sinatra, der Fotografie und dem Boxkampf. Ich habe schnell einen Artikel gefunden, der alles erklärt. Sinatra war offensichtlich kein professioneller Fotograf, gab es aber als lebenslanges Hobby an. Für einen bestimmten Boxkampf aber hat er als offizieller Fotograf gearbeitet, für den “Fight of the Century”. In ebendiesem Kampf ist Muhammad Ali gegen Joe Frazier am 8. März 1971 im Madison Square Garden in New York angetreten. Hier kannst du den ganzen Kampf auf Youtube anschauen. Und hier ein Bild von Frank mit Kamera:
Es war Alis erster Kampf nach 3 Jahren Zwangspause, nachdem ihm der Heavyweight Belt aberkannt wurde, weil er sich geweigert hat, in Vietnam für das amerikanische Militär zu kämpfen. Wenn du darüber mehr wissen möchtest, hör dir zum Beispiel diesen Podcast an:
Der Kampf gilt als einer der größten und wichtigsten Boxkämpfe aller Zeiten. Das heißt, es war dementsprechend schwer, an Tickets zu kommen, vor allem an Tickets in der ersten Reihe. Auch für Frank.
Also hat er laut dem Artikel Ralph Graves kontaktiert, der damalige sogenannte Managing Editor des Life Magazine. Und dieser hat Frank Sinatra dann als Kampf-Fotograf für das Life Magazine angeheuert und ihm so das beste Ticket überhaupt verschafft. Direkt am Ring mit den anderen Pressefotografen.
Und Frank hat nicht nur zugeschaut, er hat Fotos gemacht, unter anderem das Coverfoto des nach dem Kampf erschienenen Life Magazine. Drei weitere seiner Fotos von dem Kampf wurden ebenfalls in derselben Ausgabe abgedruckt.
Das am Ende ein Bild von dem berühmten Entertainer auf dem Cover abgedruckt wurde, hat nicht jedem gefallen. Robert Kelley zum Beispiel, der 18 Jahre lang als professioneller Fotograf für das Life Magazine gearbeitet hat, hat einen Brief an das Magazin geschrieben. In diesem kritisiert er vor allem das Coverfoto, das laut ihm nur gewählt wurde, da es von Frank Sinatra kommt. Hier ein Auszug aus besagtem Brief:
"Sirs: I’m so mad I could chew nails and spit tacks. I’ve been a professional news photographer 34 years (about 18 on Life’s staff) and what irks me is your cover. It was obviously selected because Frank Sinatra took it, rather than for any photographic excellence. In fact, it was a bad picture. What millions of Life readers wanted to see was Frazier’s fist firmly implanted against Muhammad Ali’s mouth.”
Den Boxkampf hat damals Joe Frazier in 15 Runden durch einstimmige Entscheidung gewonnen. Der Kampf war der erste von drei Kämpfen zwischen den beiden. Der zweite, "Super Fight II” betitelt, hat im Jahr 1974 ebenfalls im Madison Square Garden in New York stattgefunden. Du kannst ihn hier in voller Länge anschauen.
Und der dritte mit dem wohl berühmtesten Name “Thrilla in Manila” ging am 1. Oktober 1975 über die Bühne. Du kannst ihn hier in voller Länge anschauen. Die beiden Letzteren hat Muhammed Ali für sich entscheiden.
Vielen Dank fürs Lesen.