Züge crashen zu Unterhaltungszwecken

Einer meiner Lieblingsfilme aller Zeiten ist: Tenacious D in The Pick of Destiny. Ich hab ihn als Jugendlicher gefühlt tausendmal angeschaut. Ich weiß noch, dass ich damals gedacht habe: “Die Musik in dem Film ist so gut, warum machen die nicht tatsächlich ne Band auf?” Little did I know!

Heute weiß ich natürlich auch, dass Tenacious D eine echte Band ist und auch schon lange vor dem Film, der im Jahr 2006 herausgekommen ist, war. Ich habe mal gegoogelt und Laut Wikipedia gibt es die Band schon seit 1994, sie wurde damals in Los Angeles gegründet. Der Name der Band leitet sich von “tenacious defense” ab, diesen Ausdruck haben die beiden NBA Sportmoderatoren Walt Frazier und Marv Albert aka the Voice of Basketball geprägt. Ersterer war selber NBA spieler und ein berühmter Defender der New York Knicks. Hier ein paar Sachen, die ich auch herausgefunden habe, dank dem Wikipedia Artikel:

Der Film Tenacious D in The Pick of Destiny hat in der Produktion 20 Millionen US Dollar gekoste, aber nur 13,9 Millionen eingespielt. Jack Blacks Gage für den Film war anscheinend 12 Millionen, er hat sich aber laut dem Wikipediaartikel mit einer Million zufrieden gegen und diese mit seinem Buddy Kyle Gass geteilt.

Von 1997 bis 2000 gab es eine TV-Serie von Tenacious D mit dem Name “Tenacious D” sie lief auf HBO. Es gibt 6 Episoden und Bob Odenkirk war auch daran beteiligt. Bob Odenkirk ist durch seine Rolle als Saul Goodman in Breaking Bad und Better Call Saul mainstream bekannt geworden. Man kann sie in den USA auf dem Streaming Dienst HBO Max anschauen. Oder ein paar der Folgen hier auf diesem Youtube Channel.

Im Jahr 2001 hat die Band ihr erstes Studio Album “Tenacious D” auf den Markt gebracht mit einer vollständigen Band. Und der Drummer der Band war damals Dave Grohl, der von 1990 bis 1994 Mitglied und Drummer der Band Nirvana war und die Band Foo Fighters gegründet hat und bis heute in ihr spielt.

Tenacious D hat außerdem angefangen, im Jahr 2018 eine animierte Webserie auf Youtube zu veröffentlichen, es gibt 6 Episoden, die man heute alle auf Youtube anschauen kann. Hier alle Episoden in einem Video.

Die Mitglieder der Band sind bekanntermaßen Jack Black, der mittlerweile ein berühmter Hollywoodschauspieler ist und der hierzulande weniger bekannte Kyle Gass. Letzterer ist unter anderem auch Schauspieler und hat zum Beispiel in dem Psychothriller “Brain Dead” und in der Folge "The Abstinence” der legendären Comedyserie Seinfeld mitgespielt.

Er hat Schauspiel an der UCLA studiert, hat dort den Schauspieler und Musiker Tim Robbins getroffen und hat sich dann im Jahr 1982 seiner Gruppe “The Actors' Gang” angeschlossen. Dort trifft Kyle Gass dann auch Jack Black und freundet sich mit ihm an.

Seitdem haben sie nicht nur Tenacious D zusammen, Kyle Gass hat auch in einigen von Jack Blacks Filmen mitgespielt. Zum Beispiel Year One, Kung Fu Panda, Shallow Hal, Saving Silverman oder The Cable Guy.

Ich folge den beiden schon lange auf Instagram und vor kurzem habe ich darüber rausgefunden, dass Kyle Gass noch eine andere Band hat. Sie heißt Trainwreck with Kyle Gass, ich folge also auch der Band auf Instagram und vor Kurzem hat die Band ein Bild gepostet, dass zwei Züge zeigt, die aufeinander zurasen. Darunter steht, dass es früher in den USA wohl ein beliebter Zeitvertreib war, zwei alte Züge vor Live Publikum zu zerstören, indem man sie auf demselben Gleis aufeinander zufahren lässt und es so zu einem Crash kommt.

Ich hab das natürlich gegoogelt und es stimmt. Das war früher in Amerika ein Ding. Ich habe diesen Artikel hier gefunden, der das Ganze ziemlich gut beschreibt. Aber hier erst mal ein Bild, das ich hier gefunden habe:

Also laut dem Artikel wurde einer der ersten live Zug Crashes im Jahr 1895 organisiert von einem gewissen A.L. Streeter.

Die Veranstaltungen liefen seitdem eigentlich immer gleich ab: Man hat irgendwo auf einer Brachfläche, die für Zuschauer gut einsehbar ist, eine gewisse Strecke Eisenbahngleise gelegt. Dann wurden 2 alte Dampfloks von jeweils einer Seite auf die Gleisstrecke gehievt, sodass sie sich gegenüber standen.

Dann hat man zwei Lokomotivführer angeheuert, die mit höchstmöglicher Geschwindigkeit aufeinander zugefahren sind, kurz vor dem Aufprall sind diese dann abgesprungen und es kam zu einer mächtigen Kollision. Der Aufprall hat oftmals sogar die Kessel der Lokomotiven zum Explodieren gebracht, ganz zur Freude des anwesenden Publikums. Das Ganze war zwischen 1895 und den 1930 er Jahren eine beliebte Form des Entertainment in Amerika.

Bei den Events sind oftmals auch Menschen gestorben oder verletzt worden, durch herumfliegende Lokomotivteile. Nach dem Crash war es üblich, dass die Zuschauer zur Aufprallstelle gelaufen sind, um ein Stück von einer der Lokomotiven als Souvenir mitzunehmen.

Der Artikel beruft sich auf einen Historiker mit dem Name James J. Reisdorff. Dieser hat ein Buch mit dem Titel “The Man Who Wrecked 146 Locomotives The Story of "Head-On Joe" Connolly” geschrieben. Man kann es sich auf Amazon kaufen.

In dem Buch wird die Geschichte von Joe Connolly erzählt, der das Veranstalten der Lokomotiv-Crashes zu einer Karriere gemacht hat. Laut dem Artikel hat er über 70 solcher Veranstaltungen organisiert. In einem Interview im Jahr 1933 hat er gesagt: “I believed that somewhere in the makeup of every normal person there lurks the suppressed desire to smash things up”

Er hat die Events auch weiterentwickelt, indem er zum Beispiel Dynamit an die Lokomotiven vorne gebunden hat oder diese vor dem Crash mit Benzin übergossen hat. Damit es mehr Explosion und Feuer gibt. Auch wurden die Züge mit Namen beschriftet, zum Beispiel von Politikern, damit die Zuschauer ihren jeweiligen Favoriten anfeuern konnten.

Um das Jahr 1930 hat die Popularität der Events dann stark abgenommen, da es während der Großen Depression als Verschwendung angesehen wurde, funktionierende Lokomotiven einfach so zu verballern.

Ich kann es dir nur ans Herz legen, den Artikel zu lesen oder wenn du dich wirklich tiefer für das Thema interessierst, das Buch zu kaufen.

Vielen Dank fürs Lesen!

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